Immobilienpreise auf dem Rekordhoch Ist nach fast zehn Jahren endlich genug?

Seit 2010 brechen die Kaufpreise von Immobilien in deutschen Metropolstädten neue Rekorde. In den letzten vier Jahren sind die Preise um satte 11.5 Prozent gestiegen – eine Entwicklung, die selbst gestählten Experten Bauchschmerzen bereitet. Allen teuren Gegenden voran schreitet die bayrische Landeshauptstadt München mit einem Angebotspreis von rund 7000 Euro pro Quadratmeter. Die schärfsten Konkurrenten bilden Frankfurt am Main mit etwa 4600 Euro und Stuttgart mit einem Durchschnittspreis von 4000 Euro pro Quadratmeter.

Die Konsequenz aus dem sich hartnäckig haltenden, horrenden Preisniveau ist eine zunehmende Abschreckung von Immobilienkäufern und Investoren. Im Gegenzug gewinnen sogenannte „Mittelstädte“, die sich im Ballungsgebiet der beliebten Großstädte befinden, als Wohn- und Geschäftsregionen an Attraktivität. Sie weisen bereits jetzt ähnlich hohe Quadratmeterpreise wie die Top-Städte auf – und dem Aufwärtstrend scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.

Aber warum?

Der kontinuierliche Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland begründet sich einerseits durch die aktuell niedrigen Bauzinsen sowie die schwindenden Arbeitslosenzahlen. Die stabile wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik bewegte zahlreiche Bürgerinnen und Bürger dazu, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 hatte zusätzlich zur Folge, dass innerhalb kurzer Zeit sehr viel gebaut wurde, um den Mangel an Unterkünften auszugleichen. Daraus ergab sich eine enorm hohe Nachfrage nach Immobilien und Grundstücken – insbesondere in Großstädten und deren Agglomerationen kann diesem Interesse jedoch immer schlechter nachgekommen werden.

Wird es so weitergehen?

Voraussichtlich werden auch im Jahre 2019 und 2020 die Immobilienpreise weiter hochklettern. Der einzige Ausweg aus dem Rekordhoch wäre eine Änderung der Zinspolitik – das bedeutet, dass die Bauzinsen wieder erhöht würden und sich die Situation normalisieren könnte. Bleiben die Zinsen jedoch so niedrig wie zur Zeit, nehmen die Preise laut Experten bis Ende des nächsten Jahres um sage und schreibe weitere 28 Prozent zu. Wirtschaftsforscher, Analysten und die Deutsche Bundesbank warnen seit Längerem vor einer Immobilienblase, welche bereits in den kommenden zwei bis drei Jahren platzen könnte. Ein solches Szenario würde drastische Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft mit sich ziehen.

Fazit: Der Bau eines Eigenheims oder der Erwerb einer Immobilie bleibt auch weiterhin teuer und sollte mit einem individuellen Baufinanzierungsplan sorgfältig abgewogen werden.